"Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon man-draker » Sep 14th, '13, 21:24

Alf1967 hat geschrieben:Aber wer weiß ob im Jahr 20xx nicht einen 2. NSDAP, SED oder eine andere Extrempartei an die Regierung kommt die dann sagt "Jeder der irgendwann mal nicht um neun Uhr gefrühstückt hat ist ein Staatsfeind"?

Nun, das dürfte daran liegen, dass die Demokratie erfolgreich als das Ziel einer Entwicklung, die überall im Gefolge der Aufklärung zwangsläufig ablaufen muss, verkauft wird.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon wobo » Sep 14th, '13, 21:31

Ich denke nicht, dass zumindest auf dem Gebiet der mit der FDGO gepflasterten Republik bei unserer Vergangenheit und angesichts der globalen Vernetzung ein annähernd totalitäres System eine Chance hätte. Natürlich besteht die Gefahr, dass die Organisation unserer "Demokratie" in der heutigen Form die Politikverdrossenheit der Masse weiterhin steigern wird, so dass irgendwann ein Lager mit guter Werbestrategie eine solche Mehrheit in beiden Häusern inklusive der nötigen Mehrheit im Richterkollegium in Karlsruhe erreichen kann. Man könnte dann durchaus sagen, dass der Bürger selbst schuld ist, wenn er es zu einer solchen Situation kommen lässt. Ich bin aber davon überzeugt, dass zu Zeiten einer steigenden Durchmischung altgewachsener Obrigkeitshörigkeit mit immer neuen Kräften von aussen selbst in einem so anfälligen Gebiet wie Bayern eine solche Gefahr zumindest langfristig vorbei ist.

Außerdem haben wir noch den Vorteil, dass wir nicht so groß wie die USA sind - dort sehe ich die von Alf1967 geäusserte Befürchtung weitaus präsenter und eher möglich (bzw. schon heute vorhanden).
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon man-draker » Sep 14th, '13, 21:37

Auch ohne einen Wechsel der Regierungsform ist die Gefahr eigentlich schon im Anmarsch:
http://www.zolanis.com/knowledge/news/363-polizeiarbeit-vorhersage-von-verbrechen-moderne-ermittlungen/

Und da wird das Auswerten abgegriffener Daten gleich viel interessanter.

Siehe auch: http://www.pressemitteilungen-online.de/index.php/computerisierter-instinkt-software-von-ibm-geht-auf-verbrecherjagd/

Zu dem Aspekt "Näherkommen": http://www.heise.de/tp/artikel/38/38347/1.html
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon Alf1967 » Sep 14th, '13, 21:54

wobo hat geschrieben:Außerdem haben wir noch den Vorteil, dass wir nicht so groß wie die USA sind - dort sehe ich die von Alf1967 geäusserte Befürchtung weitaus präsenter und eher möglich (bzw. schon heute vorhanden).

Wenn du das Gebiet der BRD siehst ja, aber die EU reizt immer mehr Macht an sich und da sehe ich die Gefahr durchaus sehr real und noch gegebener als im D allein. Meiner Meinung nach hat die EU u.a. den Sinn, daß die Politiker sagen können, da können wir nichts gegen machen, das kommt von der EU und wir sind dazu verpflichtet, wenn es um für das Volk unangenehme Gesetze geht.

Des weiteren verweise ich auch den Link von man-draker.
Gruß
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon Alf1967 » Sep 14th, '13, 22:38

man-draker hat geschrieben:Nun, das dürfte daran liegen, dass die Demokratie erfolgreich als das Ziel einer Entwicklung, die überall im Gefolge der Aufklärung zwangsläufig ablaufen muss, verkauft wird.

Welche Demokratie? SPD, CDU, FDP und Grüne sind meiner Meinung nach eine Einheitspartei die alle der gleichen Meinung sind. Damit das nicht auffällt meckern sie über die Regierung wenn sie nicht an der Macht sind und machen, bis auf kleinigkeiten, das Gleiche wie die anderen, wenn sie an die Regierung kommen.

Die gleich geschalteten Medien in D spielen auch mit. Von allen anderen Parteien die nicht CDU, SPD, FDP und Grüne heißen wird nur berichtet, wenn es was negatives zu berichten gibt, ansonsten werden sie ignoriert. Wer die 1980er Jahre schon bewußt erlebt hat wird sich vielleicht erinnern, daß die Grünen immer von der Presse nieder gemacht wurden, bis sie sich ende der 1980er an das System angepaßt haben, da waren sie von einen auf den anderen Tag für die Medien die Guten. Heute sind es die Linken und die Piraten über die nur Berichtet wird, wenn sich was negatives berichten läßt.

Warum gibt es denn die 5% Hürde? Damit die damals noch offiziell 3 Parteien aus der die Einheitspartei bestand nicht in Ihrer Machtausübung über das Volk gestört wird. Die offiziellen Begründungen für die 5% Hürde die man so hört sind für mich reine Augenwischerei. Keine Regierungsarbeit möglich wenn zuviele Parteien im Parlament sind! :lol:
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon wanne » Sep 15th, '13, 02:08

wobo hat geschrieben:angesichts der globalen Vernetzung ein annähernd totalitäres System eine Chance hätte.

Ich würde sagen das ist eher förderlich für totalitäre systeme. Nicht für nationalistische. Aber eine Dikatatur setzt keinen nationalismus voraus. Ich würde sogar soweit gehen, dass das unabhängig voneinander ist. Ganz im Gegenteil sind Demokratieen oft patriotischer als andere.
wobo hat geschrieben:Ich denke nicht, dass zumindest auf dem Gebiet der mit der FDGO gepflasterten Republik

Die FDGO kann jederzeit mit einfacher merhet geändert werden. (So wie sie 1990 durch das Bundesverfassungsschutzgesetz von einem abstrakten Begriff plötzlich in sehr explizite Worte gemeiselt wurde.)
Letztendlich sind die Begriffe dort um GG genutzten Begriffe aber so abstrakt das man darunter alles verstehen kann. Und/oder sie lassen ausdrücklich ausnahmen zu. An praktisch jedem Artikel in unserer Verfassung (dem GG) steht sowas wie „darf dur auf Grund eines Gesetzes ...“


Und selbst wo das nicht der Fall ist, ist das mehr oder weniger wurst. Wenn die stunde es gebietet, dann wird auch nach einem Gesetz geurteilt. Das war so als Hitler sein Ermächtigungsgesetz schrieb, weil es offensichtlich schien, das anders nichtmehr Politik zu machen war und ist heute so, wenn die Gunst der Stunde zur wiedervereinigung nutzen muss und dann das Vok halt mal nicht über die neue Verfassung abstimmen lässt. Anderes Beispiel ist, als man in die Briefe schauen musste, weil aus der DDR plötzlich massenhaft propaganda mit falschem Absender kam. Das entsprechende Gesetz (Art. 10) wurde erst Jahre Später geändert. Genauso wie das mit dem „alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“ nimals dazu gepasst hat, dass Ehefrauen für den Führerschein die Erlaubnis ihres Mannes brauchten. Eigentlich absolut unvereinbar. Aus damaliger Sicht aber eben selbstversändlich.

Einen Hitler II bekommen, wir garantiert nicht. Das ist dank dem WWII Geschichte. Aber Totalitäre regime: Ich würde fast drauf wetten das ich das erlebe. (Insbesondee wenn man Regierungsformen wie die in China Russland oder der DDR als totalitär bezeichnet. So wirklich sehe ich das sowieso schon heute keinen prinzipellen Unterschied. Abgesehen davon, das China die Rechtstaatlichkeit fehlt.) Außer in den USA hat sich ein nicht totalitäres Modell nirgens länger als 2 Generationen gehalten.
Mal ganz ehrlich viel totalitärer als vorzuschreiben, welche Pflanzen ich auf meinem Balkon anbaue oder was ich auf meinem Rechner für Filme angucke geht eigentlich nicht. Letztendlcih ist es die Summe solcher Maßnahmen, die den Unterschied machen. Und an der kann jederzeit gedereht werden, wenn das für nötig befunden wird.

Alf1967 hat geschrieben:Welche Demokratie? SPD, CDU, FDP und Grüne sind meiner Meinung nach eine Einheitspartei die alle der gleichen Meinung sind.
So ist das in merh oder weniger in allen Demokratien.
Organistaionen, die das System grundsätzlich ändern wollen sind verboten. So ist war das hier mit den Kommunisten und in DDR mit den Kapitalisten. Das ändert nichts daran, das die aller meisten Menschen hinter der Regierung stehen bzw. im Umkehrschluss die Regierung des Wille des Volkes vertritt. (Das ist im übrigen auch insbesondere in Russland der Fall. Putin hat so große Zustimmung in seinem Land, wie kaum ein anderer Staatsführer.)
Aufällig wird sowas nur, wenn Gruppen aus machtpolitischen und nicht aus politischen interessen verfolgt werden. (Die studentenbewegunge vom 4. Juni und Deng Xiaoping haten gar nicht so unterschiedliche Ziele.) und/oder wenn es viele Tote gibt, weil die Sihcerheitskräfte ungeschickt vorgehen.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon man-draker » Sep 15th, '13, 11:06

Alf1967 hat geschrieben:Welche Demokratie? SPD, CDU, FDP und Grüne sind meiner Meinung nach eine Einheitspartei die alle der gleichen Meinung sind....

Deine Interpretation der Realität weicht mir denn doch von dem, was ich meine wahrzunehmen, zu sehr ab.
Es gibt sicher diverse Foren für Verschwörungstheoretiker, wo du auf viel Zustimmung treffen wirst.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon carlo » Sep 15th, '13, 18:30

man-draker hat geschrieben:
Alf1967 hat geschrieben:Welche Demokratie? SPD, CDU, FDP und Grüne sind meiner Meinung nach eine Einheitspartei die alle der gleichen Meinung sind....

Deine Interpretation der Realität weicht mir denn doch von dem, was ich meine wahrzunehmen, zu sehr ab.
Es gibt sicher diverse Foren für Verschwörungstheoretiker, wo du auf viel Zustimmung treffen wirst.


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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon jkowalzik » Sep 15th, '13, 23:07

Hallo!
man-draker hat geschrieben:Nun, das dürfte daran liegen, dass die Demokratie erfolgreich als das Ziel einer Entwicklung, die überall im Gefolge der Aufklärung zwangsläufig ablaufen muss, verkauft wird.

Meinst du "Aufklärung als Epoche der Philosophie" oder "Verbreitung aufklärerischer Staatsideen", solange nicht "Aufklärung gleich Bildung" ist, sehe ich da keine Zwangsläufigkeit. Ich sehe vielmehr die Entwicklung zu einer neuen "Adelsschicht", dieses Mal ohne "blaues Blut" sondern Geld in den Adern.
Alf1967 hat geschrieben: Damit das nicht auffällt meckern sie über die Regierung wenn sie nicht an der Macht sind und machen, bis auf Kleinigkeiten, das Gleiche wie die anderen, wenn sie an die Regierung kommen.
@man-draker sieht darin Verschwörungstheorien, ich möchte nicht so weit gehen, es fehlen einfach nur Ideen. Die Spitze der Ideenlosigkeit sitzt momentan im Kanzleramt, aussitzen und abwarten bis der Druck des Leidens und der Fakten groß genug sind um sich scheibchenweise zu bewegen. Politik wird immer mehr zur Drei-Groschen-Oper:
Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht.
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Die im Dunkeln sieht man nicht.
Letztere nennt man auch verharmlosend Lobbyisten.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon man-draker » Sep 16th, '13, 05:58

jkowalzik hat geschrieben:Meinst du "Aufklärung als Epoche der Philosophie" oder "Verbreitung aufklärerischer Staatsideen", solange nicht "Aufklärung gleich Bildung" ist, sehe ich da keine Zwangsläufigkeit. Ich sehe vielmehr die Entwicklung zu einer neuen "Adelsschicht", dieses Mal ohne "blaues Blut" sondern Geld in den Adern.

Ich sehe Aufklärung in erster Linie als die Entwicklung, während derer das Weltbild auf naturwissenschaftliche Fakten gestellt wurde und das Individuum und dessen Bedürfnisse als Zentrum allen Denkens und Handelns gerückt wurde.

ich möchte nicht so weit gehen, es fehlen einfach nur Ideen. Die Spitze der Ideenlosigkeit sitzt momentan im Kanzleramt, aussitzen und abwarten bis der Druck des Leidens und der Fakten groß genug sind um sich scheibchenweise zu bewegen. Politik wird immer mehr zur Drei-Groschen-Oper:

Was ja wohl zum großen Teil am Wähler liegt.
Ich habe ohnehin den Eindruck, dass die meisten Leute in Deutschland möglichst keine Veränderung möchten. Es geht ihnen subjektiv betrachtet so gut, dass es doch bitte so bleiben möge. Und da nur an die Regierung kommt, wer die meisten Wählerstimmen bekommt, richten sich die Damen und Herren Berufspolitiker nach dem vorherrschenden Wählerwunsch.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon wobo » Sep 16th, '13, 09:32

man-draker hat geschrieben:Was ja wohl zum großen Teil am Wähler liegt.
Ich habe ohnehin den Eindruck, dass die meisten Leute in Deutschland möglichst keine Veränderung möchten. Es geht ihnen subjektiv betrachtet so gut, dass es doch bitte so bleiben möge.

Das ist der springende Punkt. Es wurde in allen Berichten, Kommentaren und sonstigen Sinnfreiheiten immer darauf geachtet, dass dem Wähler die Grundlage für einen Widerwillen gegen jegliche Änderung vorgeführt und eingebleut wurde: "Deutschland geht es gut, wir schützen die in Deutschland herrschende Wirtschaft und sorgen so für die fortdauernde gute Situation der bürgerlichen Mehrheit. Jede Art von Experimenten kann diese Situation gefährden!" Man erinnere sich bitte auch an den Eiertanz der Regierung bezüglich "negativ" klingender Sätze im letzten Armutsbericht.

Die CSU hat dies in gekonnter Weise durchgezogen und konnte nun die Quittung abholen. Man erinnere sich bitte auch an den Eiertanz der Regierung bezüglich "negativ" klingender Sätze im letzten Armutsbericht.

Jedem einigermaßen in der Realität befindlichen Bürger müsste eigentlich spätestens in den vergangenen 4 Jahren klar geworden sein, dass sich Deutschland auf dem besten Weg in eine sehr ungesunde soziale Situation befindet. Nur gelingt es insbesondere der Kanzlerin immer wieder, den Eindruck zu erwecken, dass man sich keine Sorgen machen muss weil alle Probleme bei ihr in guten Händen sind. Das Rezept dazu ist sehr einfach: wenn sich ein Problem wirklich mal in zu vielen Wählerköpfen festsetzt, so wird eine Aktion zur Lösung angekündigt. So kann der Wähler beruhigt sein, da die Kanzlerin ja gesagt hat, sie wolle sich darum kümmern. Wenn dann tatsächlich mal jemand nach einer Weile eine solche "Chefsache" hinterfragt, so ist das Problem zwischenzeitlich schon wieder aus dem Fokus der Wählermasse verschwunden. Das klappte schon bei Kohl und da hat sie es ja schließlich gelernt.

Mir hat sich ein Werbespot eingebrannt, der schon vor einigen Jahren gesendet wurde:
Eine gut situierte Freundesrunde sitzt an einem gut gedeckten Tisch und diskutiert über Politik. Erinnerungen an die eigenen 68er Jahre werden wach und jemand sagt, man müsse jetzt wirklich mal wieder auf die Straße gehen! Eine kurze Pause im Gespräch, dann fragt jemand, ob er eine neue Flasche aus dem Keller holen soll.
Diese Szene ist heute so aktuell wie damals.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon magnus » Sep 16th, '13, 10:13

man-draker hat geschrieben:Ich habe ohnehin den Eindruck, dass die meisten Leute in Deutschland möglichst keine Veränderung möchten. Es geht ihnen subjektiv betrachtet so gut, dass es doch bitte so bleiben möge.

Und das sind die, die dann (teilweise) zur Wahlurne gehen.
Die anderen gehen schon lange nicht mehr.
Bin mal gespannt, wo die Wahlbeteiligung sich einfindet.
Kleiner 50 würde mich auch nicht wundern.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon Alf1967 » Sep 16th, '13, 11:25

magnus hat geschrieben:
man-draker hat geschrieben:Ich habe ohnehin den Eindruck, dass die meisten Leute in Deutschland möglichst keine Veränderung möchten. Es geht ihnen subjektiv betrachtet so gut, dass es doch bitte so bleiben möge.

Und das sind die, die dann (teilweise) zur Wahlurne gehen.
Die anderen gehen schon lange nicht mehr.

Das ist genau der springende Punkt. Fast jeder hat heutzutage Internet und kann ich über die Programme auch der kleinen Parteien informieren und evtl. bei einer von diesen sein Kreuzchen machen. Aber alle wählen die 4-5 großen Parteien und meckern anschließend oder gehen gar nicht wählen. Damit meine ich nicht NPD, REP ect., es gibt noch über 20 andere.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon jkowalzik » Sep 16th, '13, 12:24

wobo hat geschrieben:Das ist der springende Punkt. Es wurde .......dem Wähler die Grundlage für einen Widerwillen gegen jegliche Änderung vorgeführt und eingebleut.


Hallo!
Das ist es ja, wenn sich mal was bewegt hat, dann war das immer mit einschneidenden Änderungen verknüpft. (Wer nicht hören will muss fühlen ;) )
Da wurde Rürup- und Riesterrente eingeführt, aber die für Ü50 fiktiven "Segnungen" sofort von der gesetzlichen Rente abgezogen. Heute sieht man Riester mit den Maschmeiers beim Bunga-Bunga und Sektsaufen.

wobo hat geschrieben:Die CSU hat dies in gekonnter Weise durchgezogen und konnte nun die Quittung abholen. Man erinnere sich bitte auch an den Eiertanz der Regierung bezüglich "negativ" klingender Sätze im letzten Armutsbericht.
Horstel konnte diese Ernte nur einfahren, weil er sich immer von der FDP, auch in seiner Koalition, nie umarmen lies.

wobo hat geschrieben:Mir hat sich ein Werbespot eingebrannt, der schon vor einigen Jahren gesendet wurde:
Eine gut situierte Freundesrunde sitzt an einem gut gedeckten Tisch und diskutiert über Politik. Erinnerungen an die eigenen 68er Jahre werden wach und jemand sagt, man müsse jetzt wirklich mal wieder auf die Straße gehen! Eine kurze Pause im Gespräch, dann fragt jemand, ob er eine neue Flasche aus dem Keller holen soll.
Diese Szene ist heute so aktuell wie damals.

Der Spot ist gut, bringt er doch zum Ausdruck, dass unabhängig von einer bestimmten Gesinnung, die Lebenssituation sich im Laufe der Jahre ändert. 68 war es schön im Schlafsack auf der Wiese zu liegen, selbst wenn ich wollte, ich kann es nicht mehr. Ich hol mir dann lieber im Waren Zimmer ein Bier.
Gruß
J.

...irgend estwas an der Formatierung ist falsch :?
...war falsch :shock:
Zuletzt geändert von jkowalzik am Sep 16th, '13, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon Feuervogel » Sep 16th, '13, 12:26

Und hinzu kommt:

Unabhängig davon, wie man zu den etablierten Parteien steht, also denen, die schon seit Jahrzehnten mehr oder weniger überall in den Parlamenten vertreten sind, ist unter den Bürgern ja kaum einer bereit in diese "Alt"-Parteien einzutreten und Prozesse inhaltlicher Veränderung, Modernisierung oder wie immer man das nennen will durch eigene Mitarbeit mitwirkend anzustoßen.

Was wäre das ein Potenzial, wenn alle die, die z.B. in die AfD eingetreten sind, statt dessen in die Altparteien eingetreten wären und denen "Feuer unter dem Ar..." machen würden? Aber das ist halt mit "dünnen Bohrern dicke Bretter bohren".

Politik ist in Deutschland schon immer vom Bürger als ein "garstig Geschäft" betrachtet worden.

Da macht man es sich gerne bequem und krittelt beckmesserisch an allem und jedem rum, was von Lokal- bis Bundespolitikern "verbrochen" wird. Aber zur Wahl gehen oder gar selbst mitmachen ...

Diejenigen, die heute (nicht zwingend durch Krankheit und andere Kümmernisse) nicht den Weg zum Wahllokal finden können oder wollen bzw. überlastet sind Briefwahl zu beantragen, sind für mich nicht Politik verdrossen. Das ist eine bequeme Umschreibung für Faulheit!
Eine Wahl gibt es immer. Und sei es nur, die Wahl "des geringsten Übels" auf Basis der eigenen politischen Orientierung. Und im Zeitalter des Wahl-O-Mats gibt es selbst für diejenigen keine Ausrede, die zum eigenen Denken, sich Gedanken machen, nicht fähig oder willens sind. Dann sollen sie sich halt von IT das Denken abnehmen lassen ...

Gruß
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon Alf1967 » Sep 16th, '13, 16:52

Feuervogel hat geschrieben:Unabhängig davon, wie man zu den etablierten Parteien steht, also denen, die schon seit Jahrzehnten mehr oder weniger überall in den Parlamenten vertreten sind, ist unter den Bürgern ja kaum einer bereit in diese "Alt"-Parteien einzutreten und Prozesse inhaltlicher Veränderung, Modernisierung oder wie immer man das nennen will durch eigene Mitarbeit mitwirkend anzustoßen.

Ach, und du meinst wenn der Klempner, der Automechaniker, die Krankenschwester oder Sekretärin im Bezirksverband (weiter kommen die sowieso nicht) irgendwas sagt interessiert das irgendjemand? Wenn du kein Abi und Studium hast nehmen die sich gerne wegen der Mitgliedsbeiträge auf, aber du wirst nie eine Position kommen wo du auch nur irgendwas bewegen kannst. Du hast weder eine Chance in den Stadtrat und erst recht nicht in den Land- oder Bundestag zu kommen, wo man was bewegen könnte. Und wer ein Mandat bekommt und anderer Meinung als die Partei ist und auch so abstimmst ist spätestens nach der nächsten Wahl weck vom Fenster. Von wegen jeder Abgeordnete ist nur seinem Gewissen verantwortlich.

Was soll denn der Großteil der Bevölkerung in den großen Parteien bewegen? Ich sage nur Schröders "Basta" und Merkels "Machtwort".
Gruß
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon man-draker » Sep 16th, '13, 17:54

Sorry das klingt für mich sehr nach fauler Ausrede für das Nichtstun.
Wenn die Zitierten erst die Mehrheit in den Basisorganisationen der Parteien stellen, haben ihre Stimmen sehr wohl Gewicht.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon carlo » Sep 16th, '13, 18:14

Feuervogel hat geschrieben:...Unabhängig davon, wie man zu den etablierten Parteien steht, also denen, die schon seit Jahrzehnten mehr oder weniger überall in den Parlamenten vertreten sind, ist unter den Bürgern ja kaum einer bereit in diese "Alt"-Parteien einzutreten und Prozesse inhaltlicher Veränderung, Modernisierung oder wie immer man das nennen will durch eigene Mitarbeit mitwirkend anzustoßen....

So ist es. An dieser Tatsache kann man sehr schön den Sättigungsgrad in der Bevölkerung erkennen. Zugegeben wird das natürlich nicht, die Ausreden sind zuweilen sogar recht kreativ ... aber durchschaubar. Die Not aufzustehen ist eben nicht mehr da, das Rebellentum beschränkt sich heute auf ein Meckern am Stammtisch.

Alf1967 hat geschrieben:Ach, und du meinst wenn der Klempner, der Automechaniker, die Krankenschwester oder Sekretärin im Bezirksverband (weiter kommen die sowieso nicht) irgendwas sagt interessiert das irgendjemand? Wenn du kein Abi und Studium hast nehmen die sich gerne wegen der Mitgliedsbeiträge auf, aber du wirst nie eine Position kommen wo du auch nur irgendwas bewegen kannst. Du hast weder eine Chance in den Stadtrat und erst recht nicht in den Land- oder Bundestag zu kommen, wo man was bewegen könnte...

Sorry, aber diese Aussage ist kompletter Unfug. Im Gegenteil, für Stadträte fehlt teilweise schon das Personal. Zudem "bekommt" man in den Parteien keinen Posten, sondern auch innerparteilich wird gewählt.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon Alf1967 » Sep 16th, '13, 18:48

carlo hat geschrieben:für Stadträte fehlt teilweise schon das Personal.

In Dörfern und kleinen Gemeinden wo die Stadträte ehrenamtlich arbeiten gebe ich dir recht, aber ich meinte in Städten wo die Stadträte Hauptberuflich arbeiten, da gibt es keinen Mangel. Welcher Arbeitgeber macht das auch mit, wenn der Arbeitnehmer dauernd weck ist weil er an irgendwelchen Sitzungen teilnimmt?

Es interessiert auch keinen in den höheren Parteiebenen ob in Hintertupfingen ein neuer Brunnen gebaut wird oder nicht.
Gruß
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon man-draker » Sep 16th, '13, 18:53

Um mal wieder was zum eigentlichen Thema beizutragen:
FBI gibt zu, Freedom Hosting gekapert zu haben
...
Damit ist die gezielte Schadcode-Infektion ein weiteres Szenario, gegen das sich Tor-Nutzer absichern müssen.
http://heise.de/-1958656
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon jkowalzik » Sep 16th, '13, 20:10

Hallo man-draker!
wozu der Aufwand?
Die Biozoenose anderer Ökosysteme gibt doch das Beispiel vor:
Mit 8 Mrd. sind wir die Heringe, da schützt nur der Schwarm, auch wenn am Rande was dem Räuber zum Opfer fällt.
:oops:
Gruß
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon wanne » Sep 17th, '13, 01:12

man-draker hat geschrieben:Damit ist die gezielte Schadcode-Infektion ein weiteres Szenario, gegen das sich Tor-Nutzer absichern müssen.
Naja, das BKA macht das auch auch außerhalb von TOR. Allerdings (angeblich) nicht so wahllos.
Allerdings war das schon immer ein Szenario, von dem man ausgehen musste. Wie schon angemerkt, hat man mit TOR immer einen mehr, der manipulieren und was unterschieben kann.
Hier geschah das allerdings ja eben nicht durch TOR sondern vom Server aus. Gerade bei Kinderpornografie ist schon lange bekannt, dass das FBI massenhaft Server betreibt um genau sowas zu machen.
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon wanne » Okt 5th, '13, 17:35

jkowalzik hat geschrieben:wozu der Aufwand?
Die Biozoenose anderer Ökosysteme gibt doch das Beispiel vor:
Mit 8 Mrd. sind wir die Heringe, da schützt nur der Schwarm, auch wenn am Rande was dem Räuber zum Opfer fällt.
:oops:
Gruß
J.
Nur das die NSA gerade die Schleppnetztechnik erfunden hat. Womit man schön mit Echolot den Schwarm suchen kann und dann den ganzen Schwarm abfangen kann. Was sich gegen einzeljäger als geschickt herausgestellt hat wurde zur tödlichen Falle. ca. 1975 Waren mindestens 80 von 100 Heringe heringen tot. 1990 dürften auch von den verbleibenden 20 nochmal 15 draufgegangen sein.
Sich vor jemanden in der Masse zu verstecken , der sich als ziel gesetzt hat Das 20 fache des jählichen internetverkehrs speichern zu können und mindestens die hälfte live auszuwerten zu können ist eifach nur dumm.

So ganz einfach scheint da mit tor nicht zu sein:
http://www.theguardian.com/world/intera ... n-document
Viele Inividuen, bei denen man sich um jeden einzeln kümmern muss...
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon man-draker » Okt 5th, '13, 19:27

wanne hat geschrieben:ca. 1975 Waren mindestens 80 von 100 Heringe heringen tot. 1990 dürften auch von den verbleibenden 20 nochmal 15 draufgegangen sein.

Nö:
http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Hering#.C3.96konomische_und_politische_Wirkungen_des_Heringsfangs_in_Europa
(letzter Absatz
"Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: 'Das ist technisch unmöglich.'"
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Re: "Die NSA schaut Ihnen über die Schulter"

Beitragvon wanne » Okt 6th, '13, 15:23

man-draker hat geschrieben:Nö:http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Hering#.C3.96konomische_und_politische_Wirkungen_des_Heringsfangs_in_Europa(letzter Absatz
Das steht nur das er nicht vom Aussterben bedroht ist. (Was niht verwunderlich ist. Meinseswissens ist der Hering der massemäßig häufigste Fisch.
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wanne
 
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