man-draker hat geschrieben:- Bereits jetzt verdient ein großer Teil der FLOSS-Entwickler Geld mit der Arbeit an dieser SW
- Um Consultants geht es nicht, die werden durch FLOSS nicht überflüssig
- Das einzige, was entfällt, sind die Gebühren für das Verfielfältigen der Sw (Vornehm als Lizenz umschrieben)
Und ich hatte geschrieben, dass ein großer Teil der FLOSS-Entwickler ohne Verdienst aus dieser Tätigkeit leben - das widerspricht sich wohl nicht mit Deiner Einschätzung. Die Consultants, die ihre Tätigkeit ausschließlich auf kommerzielle Software ausgerichtet haben, werden sich nicht einfach so umstellen, also hängen sie auch von der Marktverteilung ab. Ein spürbarer Rückgang der Einnahmen aus Lizenzen ist ein spürbarer Rückgang der Einnahmen eines Unternehmens. Solange den Unternehmern noch der Personalabbau als erstes Gegenmittel einfällt, solange werden durch einen solchen Rückgang Arbeitsplätze abgebaut.
Seit stehen Vorstände im Arbeitsamt Schlange, wenn der Ertrag des Unternehmens zurückgeht (siehe letzter Satz im vorigen Absatz.Würde die Nutzung von Linux (oder verwandter freier Systeme) nur einige Prozentpunkte des Weltmarktes der kommerziellen Softwareindustrie wegnehmen, so würde das auf der anderen Seite vielen Beschäftigten ihren Broterwerb wegnehmen.
Vor allem den Vorständen die Tantiemen versauen und den Anteilseignern die satten Gewinne.
Das ist sowieso klar, hat aber mit den Sätzen hier nichts zu tun. Hier geht es nur darum, dass die Aussage des zitierten Bürgermeisters nicht so abwegig ist, wie geschildert.Wer daraufhin mit dem Argument kommt, dass all diese Entwickler und Consultants eben auf Open Source umstellen könnten, der denkt unrealistisch.
Die Forderung lautet doch wohl eher, dass alle Anwender darüber nachdenken sollen, wofür sie ihr Geld ausgeben.
[/quote]Ah ja, Du rätst also den Bürgermeistern, auf externe Investoren zu verzichten und lieber das Geld, was die bekämen, für die Gemeinde auszugeben. Interessant, denn ich glaube nicht, dass man damit viele Kindergärten bauen kann. Was bekommen denn die Investoren?Das Argument des zitierten Bürgermeisters ist zwar auf sein Dorf bezogen ein wenig hoch gegriffen, insgesamt gesehen aber durchaus realistisch, verständlich und keineswegs makaber.
Aber zu kurz gedacht. 90% des Geldes verschwindet in den Geldbeuteln nichtregionaler Anleger.
Der größte Anteil einer solchen Investitionssubvention sind Steuererleichterungen, d.h. Geld, das der Bürgermeister garnicht hat sondern eine Reduzierung der künftigen Einnahmen aus etwas, das ohne die Subvention garkeine Einnahmen für den Ort generieren würde. Ein weiterer Teil sind Fördergelder, die aber erstens zum größten Teil nicht aus dem Gemeindesäckel kommen sondern aus Förderprogrammen des Landes oder des Bundes - also Geld, das der Bürgermeister auch sonst nicht zur Verfügung für etwas anderes hätte. Außerdem müssen diese Fördergelder zum größten Teil zurückgezahlt werden.
Dem gegenüber steht das Ansteigen der Sozialausgaben (Arbeitslosengeld für Leute, die durch den Investor einen Arbeitsplatz bekommen hätten). Hinzu kommen "Gute Taten" an der Kommune, die von vielen Investoren an ihrem Standort zur Verbesserung der Infrastruktur finanziert werden, um qualifizierte Mitarbeiter holen zu können.
Woher also soll der Bürgermeister das Geld für die Kindergärten nehmen, das er andererseits mit den gestiegenen Einnahmen aus dem neuen Unternehmen und den gefallenen Ausgaben für vorher Arbeitslose durchaus zur Verfügung hätte? Wie Du siehst, wird umgekehrt ein Schuh draus.
Aber ich bin sicher, Du findest andere Argumente.