[gelöst] Paketquellen verwalten/urpmi für Fortgeschrittene

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[gelöst] Paketquellen verwalten/urpmi für Fortgeschrittene

Beitragvon holgerw » Jun 21st, '11, 05:47

Hallo,

wo finde ich die Quellen, die Mageia nutzt, im Klartext, also mit anderen Worten, wo befindet sich die apt sources.list für Mageia? ;-)

Das MCC zur Paketverwaltung stellt mich da von den Möglichkeiten her leider nicht zufrieden. Und die urpm.cfg zeigt mir leider auch nicht das Gewünschte.

Viele Grüße,
Holger
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Re: Paketquellen manuell verwalten

Beitragvon obgr_seneca » Jun 21st, '11, 07:50

Was ist denn das gewünschte?

Die Quellen sind definiert in /etc/urpmi/urpmi.cfg
Hier kannst Du Änderungen an den Einstellungen vornehmen:
  • Soll eine Quelle von mgaonline als Update-Quelle durchsucht werden
  • Soll eine Quelle ignoriert werden
  • Die URL der Quelle (inklusive MIRRORLIST vs. tatsächlicher Server
Hinzufügen und Entfernen von Quellen funktioniert etwas anders als unter Debian. Man legt nicht eine Zeile in einer sources.list an bzw. entfernt eine, sondern man nutzt das Kommando "urpmi.addmedia" bzw. "urpmi.removemedia".
Ungewohnt für Leute aus dem Deb-Lager, das geb ich zu...

Oliver
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Re: Paketquellen manuell verwalten

Beitragvon holgerw » Jun 21st, '11, 09:19

Hallo Oliver,

danke für die rasche Antwort. Grund meiner Frage ist, dass ich neulich im MCC beim Bearbeiten der Quellen aus Versehen den core Eintrag gelöscht habe. Wir haben auf dem Lande leider bescheidenes DSL, ein neues Herunterladen der Quellen zieht sich. Dann bin ich mal unter Bearbeiten eines Quelleneintrages gegangen und fand sowohl im Vergleich zu Debianwerkzeugen als auch zu Yast die Einstellungsmöglichkeiten sehr mager, der Vorteil ist natürlich, dass es sehr einfach und überschaubar bleibt.

Dann habe ich nach den dahinter liegenden Textdateien gesucht. Mit der urpm.cfg bin ich fündig geworden, aber deren Systax ist nun wiederum im Vergleich zu der der sources.list komplizierter. :-)

Geht denn auch etwas wie
Code: Alles auswählen
echo hold paketname | dpkg --set-selections

Es kann manchmal sehr vorteilhaft sein, Pakete auf Hold zu setzen. Oder aber ein Pinning, bei dem ich bestimmten Repos höhere Prioritäten vergeben kann?

Ich mache mich mal ein wenig mit den Hilfeseiten zu den urpm Paketen vertrauter, dann werde ich schon klar kommen, oder hier weiter nachfragen.

Bei allen Vergleichen mit anderen Distributionen, die ich anstelle, ist übrigens keine Absicht dahinter, hier verwendete Werkzeuge schlecht zu reden. Was die verschiedenen Distributionen angeht, erfüllen sie verschiedene Bedürfnisse unterschiedlicher Menschen, und das ist auch gut so. Das heißt aber für mich auch nicht, dass da kein Austausch stattfinden soll.

Viele Grüße,
Holger
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Re: Paketquellen manuell verwalten

Beitragvon wobo » Jun 21st, '11, 09:56

Ein wenig Doku zu urpm* findest Du im Wiki bei MandrivaUser.de: http://www.mandrivauser.de/doku/doku.ph ... tung:urpmi
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Re: Paketquellen manuell verwalten

Beitragvon wanne » Jun 21st, '11, 11:39

holgerw hat geschrieben:Geht denn auch etwas wie
Code: Alles auswählen
echo hold paketname | dpkg --set-selections

Es kann manchmal sehr vorteilhaft sein, Pakete auf Hold zu setzen. Oder aber ein Pinning, bei dem ich bestimmten Repos höhere Prioritäten vergeben kann?
Ganz so ausgeklügelt wie mit apt ist das bei urpmi leider nicht (finde ich zumindest.). In der Datei /etc/urpmi/skip.list kann man Pakte mit einem bestimmten Namensschema blocken. So kann man ein Paket auf dem aktuellen stand halten. (Wenn auf Pakete die mit apache anfangen nicht geupdated wird bleibt die installierte Version). Pinning ist meines Wissens nicht möglich nur das verbieten der Pakete aus der nicht erwünschten quelle.
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Re: Paketquellen manuell verwalten

Beitragvon doktor5000 » Jun 21st, '11, 16:59

Es gibt noch ein paar erweiterte Optionen für urpmi, etwa den --keep-Schalter, der dafür sorgt, dass installierte Pakete behalten werden,
wenn einige Abhängigkeiten beim Installieren neuer Pakete nicht aufgelöst werden können, da normalerweise vor dem Upgrade erst die betroffenen
Pakete entfernt werden, und dann die neuen installiert werden, wobei dann bei der Entwicklungsversion oft Fehleraufterten.
Wird deshalb in Cauldron/Cooker sehr oft benötigt, wenn größere Updates von ganzen Paketgruppen anstehen.

Man kann bestimmte Medien beim Installieren ausschließen, per --excludemedia "quellenname", mittels --update wird nur aus
Quellen installiert, die als Aktualisierungsquellen markiert sind. Dann gibt es noch --skip und --prefer, die haben auf der Kommandozeile
die gleiche Wirkung wie Einträge in die /etc/urpmi/skip.list und /etc/urpmi/prefer.vendor.list.
Ich bin nicht böse, sondern nur ehrlich. Und wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
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Re: Paketquellen manuell verwalten

Beitragvon holgerw » Jun 21st, '11, 18:42

Hallo,

danke für das große Interesse an meiner Frage hier, da nehmt Ihr mir ja schon einen Teil der Lesearbeit zu urpm ab :-)

Viele Grüße,
Holger
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Re: Paketquellen manuell verwalten

Beitragvon doktor5000 » Jun 21st, '11, 18:50

Mit der Priorität kann ich allerdings nicht direkt weiterhelfen, ein paar Sachen sind da fest einprogrammiert.
Beispielsweise werden Pakete, die sowohl lokal als auch in einer entfernten Quelle in gleicher Version vorhanden sind,
immer in der lokalen Version verwendet. Ist ja auch logisch.

Ansonsten brauchst du ja bei den offiziellen Quellen keine Priorität, oder hast du da mal ein praktisches Beispiel?
Bei Suse mit ihren hunderten Quellen, wenn man den OBS und Packman als offizielle Quellen mitzählt, kann ich mir das schon vorstellen.
Und Pinning kannst du mit der skip.list bzw. mittels --skip realisieren.

Was fehlt dir noch?
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Re: Paketquellen manuell verwalten

Beitragvon holgerw » Jun 21st, '11, 21:24

Hallo,

Ansonsten brauchst du ja bei den offiziellen Quellen keine Priorität, oder hast du da mal ein praktisches Beispiel?
Bei Suse mit ihren hunderten Quellen, wenn man den OBS und Packman als offizielle Quellen mitzählt, kann ich mir das schon vorstellen.
Und Pinning kannst du mit der skip.list bzw. mittels --skip realisieren.


Du hast recht, bei SuSE kommt das vor, etwa wenn das lame aus videolan bevorzugt werden solll vor der Version in Packman, aber der Rest aus Packman Priorität haben soll.

Oder aber bei Debian Sid, wenn ein Paket aus Sid mal länger kaputt ist, und das aus Testing verwendet werden soll, ohne dass beim nächsten D-U wieder das Paket aus Sid genommen wird. Ihr habt da doch auch etwas mit Testing in Vorbereitung, ich meine die Repos Core Update Testing, Nonfree Update Testing, und weitere Testing Repos, die wohl zur Zeit noch keine Pakete enthalten.

Die Pinning Optionen mit skip werde ich mir anschauen, vielen Dank.

Was fehlt dir noch?


Momentan eigentlich nur, mich mit Euren Tipps um urpm vertraut zu machen :-)

Viele Grüße,
Holger
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