Das ist eine denkbar schlechte Ausgangsposition, wenn einer unbedingt das Windows-Programm seiner Wahl unter Linux zum Laufen bringen will. Zwar gibt es durchaus Möglichkeiten, aber wenn der Wille zum Umdenken und die Offenheit gegenüber Alternativen von vornherein nicht da ist, lohnt es sich meist nicht.
Ich benutze seit fast 20 Jahren Linux und hatte auch so eine Phase, dass wenn jemand mit latentem Umstiegswillen auf mich zu kam, die Sache unbedingt unterstützen wollte. Dabei habe ich oft eine Menge Zeit und Mühe investiert. Wenn ich dann dachte, dass derjenige nun selbstständig genug ist und dass man ihm nicht mehr ständig über die Schulter schauen muss, habe ich später oft erfahren, dass er wieder reumütig zu Windows zurückgekehrt ist, weil er eben doch nicht bereit war, auf sein Windows-Lieblingsprogramm zu verzichten. Der Vorteil bei meinem eigenen »Umstieg« damals war, dass ich praktisch keine nennenswerten Windows-Kenntnisse hatte und es deshalb auch nichts gab, was man hätte migrieren müssen.
Mittlerweile ist es mir egal, ob Linux irgendwann Windows den Rang ablaufen wird oder nicht (auf Desktops und Laptops wohlgemerkt, in anderen Bereichen wie Mobilsystemen oder Servern liegt es längst vorn). Deshalb investiere ich lieber Zeit in Übersetzung und Paketbau, um diejenigen zu unterstützen, die wirklich wollen und sich nicht selbst eine Sperre auferlegen, indem sie auf »ihrer« Software beharren und die zu einem KO-Kriterium machen.