Mit LiMux verwalten, Zukunft gestalten?

Vor kurzem gab es Neuigkeiten vom Projekt LiMux, z.B. hier:
http://www.pro-linux.de/news/1/17399/mu ... ients.html
Bei LiMux geht es der Stadt München darum, von öffentlichen Geldern finanzierte IT-Arbeitsplätze nach und nach auf OpenSource-Software umzustellen. Vor mittlerweile mehr als fünf Jahren begann man dort damit, den Betrieb zunächst möglichst auf freie Officeprodukte und Kommunikationslösungen umzustellen, und gleichzeitig richtete man dort nach und nach immer mehr Arbeitsplätze ein mit einer eigenen Zusammenstellung eines auf Debian/Ubuntu basierenden Linux-Betriebssystems.
Die Stadt München verfügt (bei ihrer Größe nachvollziehbar) auch über eine eigene IT-Abteilung, die offenbar auch dafür zuständig ist, mit eigenen Patches die Sicherheit der auf Linux migrierten Rechner zu gewährleisten. Darüber hinaus entwickelte man dort auch eigene Applikationen, etwa für die Formularbearbeitung.
Nun frage ich mich seit einiger Zeit, ob ein ähnliches Projekt auch in dem kleinen, westfälischen Städtchen, in dem ich lebe, durchführbar und (langfristig) kostensparend wäre und ob es sinnvoll oder eher Zeitverschwendung wäre, wenn ich mich dafür einsetzen würde. Der Workflow der Verwaltung dürfte natürlich nicht beeinträchtigt werden, doch bin ich der Meinung, dass ausgesuchte Linux-Distros mittlerweile cool und einfach zu bedienen sind und, dass sie, wurden sie einmal vernünftig eingerichtet, proprietären Lösungen im produktiven Einsatz nicht nachstehen. Eine gewisse Bereitschaft der städtischen Mitarbeiter, sich in neue Konzepte einzuarbeiten, würde ich als Kommunalbürger einfach erwarten, wenn es zum Wohle der Bürger darum geht, bestimmte Kosten zu senken - wobei diese Gelder dann stattdessen an anderer (meiner Ansicht nach: besserer) Stelle verwendet werden könnten - natürlich hätte ich nichts dagegen, wenn die städtischen Mitarbeiter auch weiterhin proprietäre Software in ihrer privaten Freizeit einsetzen, wenn sie lustig sind.
Dieses Jahr ist meine Stadt nur knapp einem sogenannten Nothaushaltsplan entronnen. Ich denke, dass die Wirtschaftskrise in den vergangenen Jahren weniger kommunale Steuereinnahmen einbrachte, die nun fehlen:
http://www.derwesten.de/staedte/balve/K ... 49592.html
Hier sprechen sich die zuständigen kommunalen Finanzpolitiker inzwischen unmissverständlich für einschneidende Sparmaßnahmen aus. Mittlerweile steht sogar die Erhaltung einer städtisch geführten Grundschule auf der Kippe, für viele ein absolutes No-Go: Dagegen gab es Unterschriftenlisten und alles.
Vor kurzem wurde nun die Einrichtung eines Projektes "Zukunftswerkstatt 2020+" in der Lokalpresse angekündigt. Ausgehend von einer Oppositionspartei, doch angeblich parteiübergreifend soll es dabei darum gehen, die Bürger unserer Kommune durch die Einrichtung von Arbeitsgruppen an zukunftsweisenden politischen Entscheidungen zu beteiligen:
http://www.derwesten.de/staedte/balve/B ... 53473.html
Dabei soll laut Pressetext sogar die "Modernisierung der Stadtverwaltung" auf der Agenda stehen und in den Arbeitsgruppen diskutiert werden.
In diesem Rahmen könnte - so wie ich das Konzept verstehe - meiner Ansicht nach auch angedacht werden, ob man in der hiesigen Stadtverwaltung die Computersysteme auf offene Software migrieren könnte. Natürlich ist das keine neue Idee, aber warum nicht ggfs. von den Erfahrungen Münchens oder Wiens lernen?
Mir ist klar, dass man, wenn man sich die Dimensionen ansieht, nicht alles 1:1 von München übertragen kann. Im Stadtgebiet hier wohnen insgesamt knapp 12.000 Einwohner.
Mir als einfachem Bürger fehlt derzeit außerdem der Einblick in die Vorgänge in der Stadtverwaltung, aber die frei auf der städtischen Website zugänglichen Dokumente lassen darauf hindeuten, dass sie mit proprietären Anwendungsprogrammen und Betriebssystemen erstellt wurden. Mal ganz vorsichtig gesprochen ist die Verwendung freier Software in unserer Stadtverwaltung also noch ausbaufähig...
Leider habe ich bisher keine "handfesten" Informationen dazu gefunden, wie viele Kosten etwa München im Laufe der Jahre durch den Einsatz von freier Software gespart hat (wenn dem denn so war). Das macht eine Argumentation leider nicht einfach, und man darf die Kosten für Mitarbeiterschulungen sowie die Kosten für die Systemmigration allgemein natürlich nicht außer Acht lassen.
Übrigens habe ich (zum jetzigen Zeitpunkt) noch nicht an einen Einsatz von Mageia als geeignetem Betriebssystem für die kommunale Verwaltung gedacht: Mageia ist cool, doch halte ich das Mageiaprojekt für noch zu jung und nicht ausreichend "gefestigt". Die eigentliche Mageiaentwicklung liegt derzeit in den Händen von nur wenigen Leuten, wie wobo vor kurzem auch noch ausführte; zu wenigen, um zu garantieren, dass es auch über Jahre als sicheres LTS-Linux-Betriebssystem Bestand haben wird, wenngleich ich es hoffe und auch davon ausgehe. Debian/Ubuntu wären wohl zur Zeit bessere Kandidaten, wobei ich das dazu dokumentenkompatible Mageia jedoch für den Heimeinsatz toll finde.
Nun wäre ich an einigen Denkanstößen seitens der Mageia-Community interessiert:
Macht Eurer Ansicht nach ein an LiMux angelehntes Projekt auch für Kleinstädte Sinn?
Welche Chancen, und andererseits welche Probleme könntet Ihr Euch in einem solchen kleineren Rahmen vorstellen, wenn man die Sache mit München vergleicht? Dort und in der Presselandschaft ruft das LiMux-Projekt ja seit Jahren kontroverse Diskussionen hervor...
Habt Ihr Euch bereits einmal bei ähnlichen Projekten engagiert? Wie sind dann Eure Einschätzungen auf Erfolg für ein LiMux-ähnliches Projekt in Kleinstädten?
Dann wäre ich noch dankbar für einige Denkanstöße, wie man so etwas ggfs. von Anfang an in eine sinnvolle Richtung lenken könnte.
Im Moment bin ich selbst noch nicht sicher, ob ich an dieser "Zukunftswerkstatt" teilnehmen werde; jedoch denke ich darüber nach, hinzugehen und dann oder später in der zu gründenden Arbeitsgruppe das Thema anzusprechen oder auch zu gegebener Zeit eine kleine Präsentation vorzubereiten; dann erstmal die Reaktionen abwarten.
Mein Engagement könnte aber auch noch aus Zeitgründen oder anderen, persönlichen Gründen scheitern. Ehrlich gesagt sorge ich mich auch etwas, möglicherweise ehrenamtlich viel Zeit und Energie in eine Idee zu vergeuden, die der Stadtrat schließlich dann doch abweist. Hmmh, auf jeden Fall werde ich noch mehrere Nächte darüber schlafen und mich dann entscheiden, ob ich mir diese "Zukunftswerkstatt" einmal ansehe.
http://www.pro-linux.de/news/1/17399/mu ... ients.html
Bei LiMux geht es der Stadt München darum, von öffentlichen Geldern finanzierte IT-Arbeitsplätze nach und nach auf OpenSource-Software umzustellen. Vor mittlerweile mehr als fünf Jahren begann man dort damit, den Betrieb zunächst möglichst auf freie Officeprodukte und Kommunikationslösungen umzustellen, und gleichzeitig richtete man dort nach und nach immer mehr Arbeitsplätze ein mit einer eigenen Zusammenstellung eines auf Debian/Ubuntu basierenden Linux-Betriebssystems.
Die Stadt München verfügt (bei ihrer Größe nachvollziehbar) auch über eine eigene IT-Abteilung, die offenbar auch dafür zuständig ist, mit eigenen Patches die Sicherheit der auf Linux migrierten Rechner zu gewährleisten. Darüber hinaus entwickelte man dort auch eigene Applikationen, etwa für die Formularbearbeitung.
Nun frage ich mich seit einiger Zeit, ob ein ähnliches Projekt auch in dem kleinen, westfälischen Städtchen, in dem ich lebe, durchführbar und (langfristig) kostensparend wäre und ob es sinnvoll oder eher Zeitverschwendung wäre, wenn ich mich dafür einsetzen würde. Der Workflow der Verwaltung dürfte natürlich nicht beeinträchtigt werden, doch bin ich der Meinung, dass ausgesuchte Linux-Distros mittlerweile cool und einfach zu bedienen sind und, dass sie, wurden sie einmal vernünftig eingerichtet, proprietären Lösungen im produktiven Einsatz nicht nachstehen. Eine gewisse Bereitschaft der städtischen Mitarbeiter, sich in neue Konzepte einzuarbeiten, würde ich als Kommunalbürger einfach erwarten, wenn es zum Wohle der Bürger darum geht, bestimmte Kosten zu senken - wobei diese Gelder dann stattdessen an anderer (meiner Ansicht nach: besserer) Stelle verwendet werden könnten - natürlich hätte ich nichts dagegen, wenn die städtischen Mitarbeiter auch weiterhin proprietäre Software in ihrer privaten Freizeit einsetzen, wenn sie lustig sind.
Dieses Jahr ist meine Stadt nur knapp einem sogenannten Nothaushaltsplan entronnen. Ich denke, dass die Wirtschaftskrise in den vergangenen Jahren weniger kommunale Steuereinnahmen einbrachte, die nun fehlen:
http://www.derwesten.de/staedte/balve/K ... 49592.html
Hier sprechen sich die zuständigen kommunalen Finanzpolitiker inzwischen unmissverständlich für einschneidende Sparmaßnahmen aus. Mittlerweile steht sogar die Erhaltung einer städtisch geführten Grundschule auf der Kippe, für viele ein absolutes No-Go: Dagegen gab es Unterschriftenlisten und alles.
Vor kurzem wurde nun die Einrichtung eines Projektes "Zukunftswerkstatt 2020+" in der Lokalpresse angekündigt. Ausgehend von einer Oppositionspartei, doch angeblich parteiübergreifend soll es dabei darum gehen, die Bürger unserer Kommune durch die Einrichtung von Arbeitsgruppen an zukunftsweisenden politischen Entscheidungen zu beteiligen:
http://www.derwesten.de/staedte/balve/B ... 53473.html
Dabei soll laut Pressetext sogar die "Modernisierung der Stadtverwaltung" auf der Agenda stehen und in den Arbeitsgruppen diskutiert werden.
In diesem Rahmen könnte - so wie ich das Konzept verstehe - meiner Ansicht nach auch angedacht werden, ob man in der hiesigen Stadtverwaltung die Computersysteme auf offene Software migrieren könnte. Natürlich ist das keine neue Idee, aber warum nicht ggfs. von den Erfahrungen Münchens oder Wiens lernen?
Mir ist klar, dass man, wenn man sich die Dimensionen ansieht, nicht alles 1:1 von München übertragen kann. Im Stadtgebiet hier wohnen insgesamt knapp 12.000 Einwohner.
Mir als einfachem Bürger fehlt derzeit außerdem der Einblick in die Vorgänge in der Stadtverwaltung, aber die frei auf der städtischen Website zugänglichen Dokumente lassen darauf hindeuten, dass sie mit proprietären Anwendungsprogrammen und Betriebssystemen erstellt wurden. Mal ganz vorsichtig gesprochen ist die Verwendung freier Software in unserer Stadtverwaltung also noch ausbaufähig...
Leider habe ich bisher keine "handfesten" Informationen dazu gefunden, wie viele Kosten etwa München im Laufe der Jahre durch den Einsatz von freier Software gespart hat (wenn dem denn so war). Das macht eine Argumentation leider nicht einfach, und man darf die Kosten für Mitarbeiterschulungen sowie die Kosten für die Systemmigration allgemein natürlich nicht außer Acht lassen.
Übrigens habe ich (zum jetzigen Zeitpunkt) noch nicht an einen Einsatz von Mageia als geeignetem Betriebssystem für die kommunale Verwaltung gedacht: Mageia ist cool, doch halte ich das Mageiaprojekt für noch zu jung und nicht ausreichend "gefestigt". Die eigentliche Mageiaentwicklung liegt derzeit in den Händen von nur wenigen Leuten, wie wobo vor kurzem auch noch ausführte; zu wenigen, um zu garantieren, dass es auch über Jahre als sicheres LTS-Linux-Betriebssystem Bestand haben wird, wenngleich ich es hoffe und auch davon ausgehe. Debian/Ubuntu wären wohl zur Zeit bessere Kandidaten, wobei ich das dazu dokumentenkompatible Mageia jedoch für den Heimeinsatz toll finde.
Nun wäre ich an einigen Denkanstößen seitens der Mageia-Community interessiert:
Macht Eurer Ansicht nach ein an LiMux angelehntes Projekt auch für Kleinstädte Sinn?
Welche Chancen, und andererseits welche Probleme könntet Ihr Euch in einem solchen kleineren Rahmen vorstellen, wenn man die Sache mit München vergleicht? Dort und in der Presselandschaft ruft das LiMux-Projekt ja seit Jahren kontroverse Diskussionen hervor...
Habt Ihr Euch bereits einmal bei ähnlichen Projekten engagiert? Wie sind dann Eure Einschätzungen auf Erfolg für ein LiMux-ähnliches Projekt in Kleinstädten?
Dann wäre ich noch dankbar für einige Denkanstöße, wie man so etwas ggfs. von Anfang an in eine sinnvolle Richtung lenken könnte.
Im Moment bin ich selbst noch nicht sicher, ob ich an dieser "Zukunftswerkstatt" teilnehmen werde; jedoch denke ich darüber nach, hinzugehen und dann oder später in der zu gründenden Arbeitsgruppe das Thema anzusprechen oder auch zu gegebener Zeit eine kleine Präsentation vorzubereiten; dann erstmal die Reaktionen abwarten.
Mein Engagement könnte aber auch noch aus Zeitgründen oder anderen, persönlichen Gründen scheitern. Ehrlich gesagt sorge ich mich auch etwas, möglicherweise ehrenamtlich viel Zeit und Energie in eine Idee zu vergeuden, die der Stadtrat schließlich dann doch abweist. Hmmh, auf jeden Fall werde ich noch mehrere Nächte darüber schlafen und mich dann entscheiden, ob ich mir diese "Zukunftswerkstatt" einmal ansehe.