roteo hat geschrieben: Ich würde gerne mal eure Meinung hören / lesen, inwieweit Linux diesem Abhörwahn etwas entgegenzusetzen hat. Ich bin gespannt.
Die Antwort ist nicht ganz trivial, weil der "Abhörwahn" so viele Aspekte umfasst.
Ich denke die wichtigsten Punkte sind:
1. Die Wahrscheinlichkeit, dass das System (Linux übersetze ich hier mal mit "Distribution" nicht nur mit Kernel) bereits Hintertürchen enthält, ist geringer (aber völlig auszuschließen ist es nie, leider), da der Quellcode jederzeit von unabhängigen Augen geprüft werden kann und über Signierung sichergestellt, dass die Binärdateien auch aus diesen geprüften Quellen erzeugt wurden.
2. Der Benutzer wird nicht gezwungen, seine Daten ins Netz zu stellen, man kann sie lokal halten.
3. Der Benutzer erhält taugliche Werkzeuge, um der NSA zumindest das Leben sehr schwer zu machen.
Nach dem, was ich bisher gelesen habe, greift die NSA Unmengen von Daten ab und wertet sie automatisiert aus, wenn das geht. Sind die Daten verschlüsselt, geht das nicht so ohne weiteres und dann werden sie erst mal nur abgespeichert.
4. Bedenken muss man jedoch, dass der Einfluss eines Systems begrenzt ist. Sitzt die Backdoor im Router, ist es schwer, Verkehrsdaten zu schützen. Sitzt sie sogar im Gerät (Firmware oder Hardware) sieht es ganz schlecht aus.
Summa summarum denke ich, dass Linux das bessere Werkzeug gegenüber Android, Windows, etc. ist, um sich die NSA möglichst weit vom Leib zu halten, aber es ist keine eierlegende Wollmilchsau.