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Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 27th, '12, 18:34
von jkowalzik
Hallo!
Manchmal muss es eben ein Wunder sein, dass man zu dem kommt, was man gerne hätte. In manchen Gegenden unseres Landes tut man sich da schon etwas leichter wie in der Wallfahrtskirche auf dem 767 Meter hohen Bussen, dem „Heiligen Berg Oberschwabens“ und einem der meistbesuchten Wallfahrtsorte dieser Region. Da kann man dann seinem Wunsch nach Quadcore und 8GB-RAM den entsprechenden Ausdruck verleihen, beten, Kerze anzünden oder Zettel mit dieser Fürbitte anheften.
Jetzt bricht bestimmt ein Schitt-Sturm über mich herein, aber bitte einen Moment noch inne halten.
Menschen wünschen sich was, nur Wünsche und Wunder dauern etwas länger. Da ist es eigentlich egal wie man sich die Zeit bis dahin vertriebt. Auch eine Wallfahrt ist ein solches Ablenkungsprogramm um Zeit zu gewinnen, damit einem DIE (einzige) Lösung einfällt. [..............Raum für individuelle Lösungsmöglichkeiten..................] Am Ende tut man sich dann immer leichter wenn man sich sagen kann "es ist ein göttlicher Einfall / die göttliche Lösung" auch wenns weh tut, dass man über seinen eigenen Schatten springen musste.
Gruß
J.

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 27th, '12, 19:33
von man-draker
jkowalzik hat geschrieben:Am Ende tut man sich dann immer leichter wenn man sich sagen kann "es ist ein göttlicher Einfall / die göttliche Lösung" auch wenns weh tut, dass man über seinen eigenen Schatten springen musste.

Soso. Schon selber erlebt?

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 27th, '12, 22:29
von jkowalzik
Hi!
Es ist doch immer so, handeln muss man selbst, nur die Zeit bis zum richtigen Zeitpunkt muss überwunden werden.
Vor ein paar Jahren war mein Wohnwagen "notleidend", O-Ton: "den brauchen sie nicht wieder vorführen!"
Der Gedanke "was dann" hat mich schwer bewegt, auch als wir mit Bekannten die Kirche auf dem Hohen Peißenberg besichtigten. "Wirf nen Euro rein und zünd ein Kerzchen an!" hatte ich zu meiner Frau gesagt -- und was passiert am nächsten Tag :? Wir fahren bei Wohnwagen SCHORER vorbei und da steht, kaum gebraucht ein "Schiffchen" was mal neu 40k€ gekostet hat. "Das riesen Ding will keiner haben!" Und so kommt man mit "Kleingeld" doch an das richtige Teil.
Gruß
J.

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 28th, '12, 06:18
von wobo
Wärest Du am Wunder-Tag auch die gleiche Strecke gefahren, wenn Deine Frau am Tag vorher kein Kerzchen angezündet hätte? Ich vermute mal, dass "ja". Es hätte aber auch so kommen können, dass ihr euch wegen des Kerzchens entzweit hättet und es demzufolge nicht zur Ausfahrt am nächsten Tag gekommen wäre. Oder Du wärest am nächsten Tag allein gefahren und doch zu der neuen Mobilhütte gekommen.

Es gibt bestimmt noch viele andere Szenarien, in denen der Besuch des Wallfahrtsortes absolut nichts mit der Entdeckung der Mobilhütte zu tun hat.

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 28th, '12, 07:00
von man-draker
jkowalzik hat geschrieben:"Das riesen Ding will keiner haben!" Und so kommt man mit "Kleingeld" doch an das richtige Teil.

Schön, das erspart den Kauf oder die Miete einer ortsfesten Unterkunft. :lol:

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 28th, '12, 15:11
von Alf1967
jkowalzik hat geschrieben:Und so kommt man mit "Kleingeld" doch an das richtige Teil.
Also entweder mußt du dann mit Säckeweise Münzen unterwegs gewesen sein oder das neue Teil hat das gleiche Problem wie der alte. Weil ein Händler verkauft mindestens zu einem Marktüblichen Preis und da muß es schon eine Kleingeld (Münzen) gewesen sein. :o ;)

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 28th, '12, 18:43
von jkowalzik
Hallo!
Jetzt gibt es da gleich mehrere Baustellen:
Früher, also in der Zeit als ich das Bruttosozialprodukt noch gesteigert habe, da stellte ich ein Bedürfnis fest und dem wurde durch den Erwerb einer Sache oder Dienstleistung abgeholfen.
Heute sehe ich das viel gelassener, was natürlich zur Folge hat, dass man dann nicht mehr dem "EDUSCHO-Prinzip" huldigen darf: "Genuss sofort!"
Also man wartet auf die Gelegenheit und für den RK-sozialisierten Menschen, ich gehörte nicht dazu, kann so etwas auch mit Wallfahrten und allem was dazu gehört überbrückt werden. Dann kommt eine Gelegenheit und auf Grund der operanten oder instrumentellen Konditionierung hat das Flehen geholfen. Der gleiche Grund weshalb Jogi Löw einen blauen Pullunder bei jedem Spiel getragen hat.

Der Wohnwagen:
Einerseits verbringe ich den Sommer im WW und damit es sehr gemütlich ist hat er eine Aufbaulänge von 8,80m und 2,5m Breite bei einem Gewicht von 2t. Nein mein Vorbesitzer hat auch nichts auf der Aufpreisliste ausgelassen, daher der Preis.
Alf1967 hat geschrieben:Also entweder musst du dann mit Säcke weise Münzen unterwegs gewesen sein oder das neue Teil hat das gleiche Problem wie der alte.

@alf ich kann dich beruhigen, Münzen wären echt zu schwer gewesen, nein so billig, dass ihn sich Hinz und Kunz in den Schrebergarten hätten stellen können, war er denn doch nicht.
Aber andererseits! Um ihn zu bewegen braucht man ein Auto, keinen "Datschia-daster" und da wird dann die Luft für Interessenten dünn.
Damit wären wir wieder beim Thema "Herr erhöre mein Flehen"
man-draker hat geschrieben:Schön, das erspart den Kauf oder die Miete einer ortsfesten Unterkunft. :lol:
Das dumme an der Sache ist, es gibt einen alten deutschen Spruch dafür: "Der Teufel defäktiert immer auf den größten Haufen" . Meinen alten WW habe ich verschenkt, an einen Bäcker in einer Brotfabrik, auf Ziegelsteinen und mit einem Überdach wird er noch ein paar Jahre für Schrebergarten-Urlaub gut sein.
Ich hoffe, dass ihr mir jetzt den Gedankensprung verzeiht, mein Ärger der vergangenen Woche war eine Meldung im Hörfunk WDR2:
1. Im Gastgewerbe ist jetzt ein Mindestlohn von 8 Euro-nochwas erlassen worden.
2. Jugendliche können noch auf jede Menge freier Ausbildungsplätze im Gastgewerbe bewerben.
Ein Hundt, der in der Situation nicht lieber auf den Bussen pilgert und dort ein Kerzlein anzündet um auf bessere Zeiten zu warten.

Jetzt werdet ihr euch fragen, warum bricht der so eine Diskussion vom Zaun? Erst vorletzten Samstag habe ich 80GB Platten, viele davon noch intakt, zum "Elektro-Schrott-Mobil" gebracht und woanders erzeugt das Fehlen "grundsätzliche Fragen" :shock:
Gruß
J.

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 29th, '12, 06:45
von wobo
jkowalzik hat geschrieben:Ich hoffe, dass ihr mir jetzt den Gedankensprung verzeiht, mein Ärger der vergangenen Woche war eine Meldung im Hörfunk WDR2:
1. Im Gastgewerbe ist jetzt ein Mindestlohn von 8 Euro-nochwas erlassen worden.
2. Jugendliche können noch auf jede Menge freier Ausbildungsplätze im Gastgewerbe bewerben.

Die Frage, die sich angesichts Deiner Zeilen sofort stellt: wieso war diese Meldung verärgerungswert für Dich?
1. Die Mitarbeiter des Gastgewerbes haben sich darüber gefreut, ist es doch in den meisten Fällen eine Einkommensverbesserung für sie. Also eine positive Entwicklung für die Betroffenen.
2. Die freien Ausbildungsplätze sind in der Hauptsache nicht durch die Eigenschaft "Niedriglohnsektor" bedingt - die meisten Jugendlichen verzichten darauf weil die Arbeitszeiten eine fast tödliche Gefahr für ihr Sozialleben darstellen.
Hast Du jetzt Angst, dass Dein Hopfentee im Beisel zu teuer wird oder dass Du aufgrund der sinkenden Personaldecke ein paar Minuten länger auf den Service warten musst oder dass es bald mehr Besitzer von großflächigen Wohnwagen geben könnte?

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 29th, '12, 12:43
von jkowalzik
Hallo!
Nein Sorge macht mir der Service rund um den Hopfentee nicht.
Nachdenklich hat mich gemacht, dass jemand, der einem Handwerk nachgeht (auch kochen, backen und servieren ist eines) so weit in der Bezahlung abgerutscht sind, dass man ihnen einen alten Wohnwagen als Gartenlaube schenken muss.
Dann kochte etwas anderes in mir hoch. Als Vater von drei Söhnen erinnere ich mich nur ungern daran, dass ich in der Zeit des Zivildienstes dafür "geplündert" wurde, da sie als Ex-Abiturienten wie selbstverständlich Vaters Unterkunft und Nebenkosten benutzen mussten. Ganz abgesehen davon, dass "soziale Dienste" oftmals Arbeitsbeginn und Arbeitsende zu Zeiten haben, wenn kein Nahverkehr im ländlichen Raum herrscht.
Zu allem Überfluss dann der Aufruf: "Schick deine Kinder in ein Ausbildungsverhältnis, welches garantiert ins prekäre Leben führt."
wobo hat geschrieben:Hast Du jetzt Angst, dass Dein Hopfentee im Beisel zu teuer wird oder dass Du aufgrund der sinkenden Personaldecke ein paar Minuten länger auf den Service warten musst oder dass es bald mehr Besitzer von großflächigen Wohnwagen geben könnte?

Das Problem der Kneipen ist, dass sie nicht mehr inhabergeführt sind. Die Erben der Inhaber halten lieber als Verpächter die Hand auf. Als Pacht-Wirt aber kommst du auf keinen grünen Zweig, vom Personal ganz zu schweigen. Bei den WW sehe ich keinerlei Probleme, die mit "Goldkante" sind und bleiben auf zwei Gruppen beschränkt, Schausteller sowie S&R. Die verrentete Mittelschicht mit großem Wohnwagen wird doch wie überall immer kleiner. Darüber leistet man sich WoMo mit Smart im Anhang und darunter gar nichts mehr. Die können nur beten: "Herr erhöre mein Flehen...." und auf göttlichen Zufall hoffen.
Gruß
J.

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 29th, '12, 13:45
von wobo
Ja, ich kann Dich verstehen. Zu allem Anderen dann noch die Erinnerung, dass das Gras früher auch grüner war.

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 29th, '12, 21:06
von Alf1967
Was im Gaststätten- /Hotelgewerbe bezahlt wird ist wirklich unter aller Sau und eine Unverschämtheit.

Ich habe mal eine Stellenanzeige von Schweizer Hof gesehen, frag mich nicht was da ein Zimmer kostet, aber der billig ist wohl anders. Die haben einen Computeradmin gesucht und in der Anzeige stand schon das sie 1200 Teuros bezahlen und dafür durfte man dann abends, am Wochenende und auch im Urlaub Bereitschaft machen. Wer da angefangen hat durfte 365 Tage im Jahr auf einen Anruf von denen warten und bei bedarf natürlich auch da hinfahren, mal abgesehen von den 8 Std am Tag die man sowieso da ist und im Urlaub heißt es dann auch zuhause neben dem Telefon sitzen und auf einen Anruf von denen warten. Mit den 1200 Euronen sind natülich alle Einsätze in der Bereitschaft und im Urlaub abgegolten.

Ist zwar ein paar Jahre her, aber es stand so in der Stellenanzeige.

Re: Herr erhöre mein Flehen...

BeitragVerfasst: Nov 29th, '12, 23:26
von jkowalzik
wobo hat geschrieben:Zu allem Anderen dann noch die Erinnerung, dass das Gras früher auch grüner war.

Hallo!
Jein, grüner nicht unbedingt, aber farblich gleichmäßiger.
Heute wächst an einigen Stellen Elefantengras bis zum Himmel und an anderen Stellen blanke Erde wie am Bolzplatz ;)
Gruß
J.