Ein Hoch auf Linux

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Ein Hoch auf Linux

Beitragvon unklar » Jan 29th, '12, 22:38

Hi Leute,

habe soeben in einem anderen Forum ;) einen Hinweis gefunden, was ich Euch zum lesen nicht vorenthalten möchte.

http://www.heise.de/tp/artikel/36/36245/1.html

Insbesondere die unter Punkt 4. und 5. aufgeführten Argumente, sprechen mir voll inhaltlich aus der Seele!

Viel Spaß beim Lesen.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon Pitti » Jan 29th, '12, 23:06

Wenn nur die typischen "Heise-Forum Kommentare" nicht wären...
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon hwm » Jan 30th, '12, 02:26

Pitti hat geschrieben:Wenn nur die typischen "Heise-Forum Kommentare" nicht wären...


Na ... die sind doch der Hauptgrund, um überhaupt die Heise Seite aufzurufen!
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon wobo » Jan 30th, '12, 11:04

Ja, jedes Kind macht eine anal-fixierte Phase durch wozu auch die Untersuchung dessen gehört, was da rauskommt. Manche brauchen offensichtlich etwas länger dazu. Das ist mein Eindruck, falls ich aus Langeweile mal Kommentare bei Heise lese.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon Phoenix » Jan 30th, '12, 17:10

wobo hat geschrieben:Ja, jedes Kind macht eine anal-fixierte Phase durch wozu auch die Untersuchung dessen° gehört, was da rauskommt.


Naja, daraus° kann man wenigstens noch "erneuerbare" Energien erzeugen... 8-) {Schon Einstein wußte, daß es die nicht gibt...}

Aber der Beitrag ist viel zu lang, als man den einem WINler vorhalten könnte. Auch die Gebetsmühle hilft da wenig.

Nein, ich hab überhaupt kein Interesse, daß demnächst wieder Redmond bei mir auf dem Desktop das Regiment übernimmt, Da erinnert immer so einiges an den alten Fritz oder noch Schlimmere...

Allerdings reicht mir schon der Schwachsinn, den ich derzeit beim Testen von openSUSE 12.1 zu lesen bekomme. Die Menüs für deutschsprachige Nutzer sind 75% englisch. Toll! :twisted:

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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon linuxkumpel » Jan 30th, '12, 19:06

Hallo, einfache Antwort. Privat nutze ich nur noch Linux. Da gibt es kein MS mehr. Habe es nie bereut. Wie überall auf der Welt muss jedoch dienstlich das "bekannte Betriebssystem" benutzt werden. Daran wird auch in den nächsten Jahren LIMUX nichts ändern. Meine Erfahrung, viele haben Angst vor Linux, dem Unbekannten.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon man-draker » Jan 30th, '12, 19:56

linuxkumpel hat geschrieben:Wie überall auf der Welt muss jedoch dienstlich das "bekannte Betriebssystem" benutzt werden.

Fast. Meine 12.000 Kollegen und ich genießen den Vorzug, von dem Zeug aus Redmont verschont zu bleiben.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon linuxkumpel » Jan 30th, '12, 20:24

Da seid ihr ja wirklich gut. Wir haben leider das Problem mit Anwendersoftware und Datenaustausch z.B. mit der Bundesdruckerei oder dem EAP-Portal u.a.m Ausführlich habe ich mich mal hier ausgelassen http://www.linuxmintusers.de/index.php?topic=3738.msg30113#msg30113 Die Grundaussagen zu Pardus sind nicht mehr aktuell.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon wanne » Jan 31st, '12, 23:17

linuxkumpel hat geschrieben:EAP-Portal
Wieso das?
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon linuxkumpel » Jan 31st, '12, 23:33

Blöde Begrifflichkeit - Einheitlicher Ansprechpartner. Ein EU-Projekt für europaweite Gewerbeanmeldungen. Egal wo, es könnte z.B. ein Friseurmeister aus Griechenland per PC über dieses Portal sein Gewerbe in Strausberg (Brandenbug) anmelden. Ist meines Wissens ggw. nur über Windows möglich und leider in den Ländern auch unterschiedlich organisiert. Die entspr. Links habe ich auf Arbeit. Das ganz kurz.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon wanne » Jan 31st, '12, 23:39

Ah OK ich kenne EAP nur als "Extensible Authentication Protocol"
Wikipedia hält aber beides nicht für Irrelevant: https://de.wikipedia.org/wiki/Einheitli ... echpartner
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon linuxkumpel » Jan 31st, '12, 23:49

Ja, wenn wir Wikipedia nicht hätten.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon wanne » Jan 31st, '12, 23:59

linuxkumpel hat geschrieben:Egal wo, es könnte z.B. ein Friseurmeister aus Griechenland per PC über dieses Portal sein Gewerbe in Strausberg (Brandenbug) anmelden. Ist meines Wissens ggw. nur über Windows möglich und leider in den Ländern auch unterschiedlich organisiert.
Muss man das im Bundesland seines Wohnorts machen? Die Brandenburger scheinen das alles Webbasiert zu machen. Das ist zwar nicht so gedacht, aber das kann man als offene API Nutzen. Oder halt das Webinterface nutzen.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon wanne » Feb 1st, '12, 00:00

linuxkumpel hat geschrieben:Ja, wenn wir Wikipedia nicht hätten.

...Hätten wir die Möglichkeit ne wirklich freie Alternative ohne Konkurrenz zu gründen.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon jkowalzik » Feb 1st, '12, 00:08

linuxkumpel hat geschrieben:Wir haben leider das Problem mit Anwendersoftware und Datenaustausch.


Hallo!
Habe deine Ausführungen bei "mint" gelesen.
Es kann mit ODF nichts werden, solange sich unsere politischen Führungseliten von den Monopolisten "wulffen" lassen. Für so einen gewulfften gilt dann: "Es gibt ODF, aber daneben kann ja auch das offene MS-Office-Format weiterbestehen!" Was ist daran "offen" wird sich der Linuxer fragen? Ja natürlich werde ich sagen, man kann es ganz "offen" kaufen. :lol:
Wie makaber manche Argumente sind: Bürgermeister im Sauerland auf die Frage "wie hältst du es mit Freier Software?" Antwort: "Ja wäre schon überlegenswert, aber wenn ich vor Ort keine Softwarelizenzen kaufe, dann fällt diese Form der örtlichen Geschäftsförderung weg und ich hätte ein paar mehr Bittsteller im Jobcenter."

Gruß
J.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon wobo » Feb 1st, '12, 00:29

Ein Argument, das in den meisten Diskussionen über kommerzielle Software vs FLOSS nicht zur Sprache kommt. Die weltweite (nicht nur deutsche) Softwareindustrie ist einer der größten Arbeitgeber, ganz zu schweigen von den Millionen freier Entwickler und Consultants, usw. Dem gegenüber handelt es sich bei den FLOSS-Entwicklern und -Unterstützern zu einem großen Teil um Leute, die diese Tätigkeit nicht als primäre Einkommensquelle haben und daher ganz anders handeln und über das Ausmaß und die Richtung ihrer Arbeit bestimmen können.

Würde die Nutzung von Linux (oder verwandter freier Systeme) nur einige Prozentpunkte des Weltmarktes der kommerziellen Softwareindustrie wegnehmen, so würde das auf der anderen Seite vielen Beschäftigten ihren Broterwerb wegnehmen. Stellt euch vor, es käme ein konkurrenzfähiges Äquivalent von SAP aus der Open Source Welt auf den Markt, das nur einen Bruchteil des "Originals" kostet und dazu noch Kosten im Support einsparen würde. Was würde das für den großen Arbeitgeber SAP sowie die darum herum aufgebauten Unterstützungsfirmen und die Beschäftigten bedeuten? Wer daraufhin mit dem Argument kommt, dass all diese Entwickler und Consultants eben auf Open Source umstellen könnten, der denkt unrealistisch.

Das Argument des zitierten Bürgermeisters ist zwar auf sein Dorf bezogen ein wenig hoch gegriffen, insgesamt gesehen aber durchaus realistisch, verständlich und keineswegs makaber.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon man-draker » Feb 1st, '12, 06:57

wobo hat geschrieben:Das Argument des zitierten Bürgermeisters ist zwar auf sein Dorf bezogen ein wenig hoch gegriffen, insgesamt gesehen aber durchaus realistisch, verständlich und keineswegs makaber.


Du hast völlig Recht!

Daher fordere ich:

- Die kostenlose Abgabe von Software (SW) und Dienstleistungen (DL) wird verboten
- Es wird sichergestellt, dass es für jede Software nur einen Anbieter gibt
- Es werden regelmäßig zu erhöhende Mindestpreise für SW und DL festgelegt
- Diese Preise werden weltweit durchgesetzt, wer sie sich nicht leisten kann, hat eben Pech gehabt
- Sollten Staaten das nicht garantieren, werden sie per Krieg dazu gezwungen oder eleminiert
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon linuxkumpel » Feb 1st, '12, 10:50

Zur europäischen Dienstleistungsrichtlinie habe ich ein neues Thema eröffnet, damit es nicht so zu Vermischungen kommt. Kurioser Weise sind es meiner Erfahrung nach gerade kleine "Softwareschmieden" die das Open-Source-Geschehen beobachten. Aber auch ihre Aussage, es werden kaum Institutionen gefunden, die das Experiment wagen. Wir haben z.B. unsere nachgeordneten Einrichtungen nur mit Open Office ausgestattet; Reaktion - wir haben nur Word und Excel gelernt ... mehr will ich dazu nicht sagen.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon alf » Feb 1st, '12, 12:02

man-draker hat geschrieben:Daher fordere ich:

- Die kostenlose Abgabe von Software (SW) und Dienstleistungen (DL) wird verboten
- Es wird sichergestellt, dass es für jede Software nur einen Anbieter gibt
- Es werden regelmäßig zu erhöhende Mindestpreise für SW und DL festgelegt
- Diese Preise werden weltweit durchgesetzt, wer sie sich nicht leisten kann, hat eben Pech gehabt
- Sollten Staaten das nicht garantieren, werden sie per Krieg dazu gezwungen oder eleminiert


soll ja Staaten geben in denen man auf dem besten Wege dorthin ist
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon wobo » Feb 1st, '12, 12:13

man-draker hat geschrieben:Daher fordere ich:
- Die kostenlose Abgabe von Software (SW) und Dienstleistungen (DL) wird verboten
- Es wird sichergestellt, dass es für jede Software nur einen Anbieter gibt
- Es werden regelmäßig zu erhöhende Mindestpreise für SW und DL festgelegt
- Diese Preise werden weltweit durchgesetzt, wer sie sich nicht leisten kann, hat eben Pech gehabt
- Sollten Staaten das nicht garantieren, werden sie per Krieg dazu gezwungen oder eleminiert


Sicher hast Du den ironie-Smilie vergessen, trotzdem ist diese Reaktion blanker Unsinn. Was ich geschrieben habe ist Realität und wird von dem militanten Flügel der Open-Source-Welt bei ihrer Verteufelung der "Windowswelt" einfach ignoriert. Glücklicherweise ist dieser Flügel nicht die vernünftige Mehrheit der Open-Source-Vertreter. Du weißt, dass ich seit vielen Jahren zur letzteren Gattung gehöre und ich handele auch danach. Ich habe dadurch aber keine Scheuklappen bekommen.

Natürlich gibt es in der kommerziellen Welt Bestrebungen (wie im letzten Satz und von alf angedeutet), die Meinung der Machthaber bzw ihrer Marionettenspieler durchzusetzen. Wir wissen aber, dass das einfach nur blindwütig und dumm ist. Das hat mit meiner Aussage nichts zu tun.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon unklar » Feb 1st, '12, 12:37

Ich liebe solch nette Umschreibungen
kommerzielle Welt
und der Hinweis auf die Arbeitsplätze. :ugeek:

"Wir sitzen alle in einem Boot", wurde extra für den deutschen Michel erfunden. :mrgreen:
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon linuxkumpel » Feb 1st, '12, 12:53

Wie schrieb mal einer der heute verteufelten Klassiker (ab): "Politik ist der konzentrierte Ausdruck der Ökonomie!" Mehr kann man dazu nicht (besser) sagen. In jedem Parlament sitzen genügend Lobbyisten.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon alf » Feb 1st, '12, 12:57

wobo hat geschrieben:Sicher hast Du den ironie-Smilie vergessen,
ja, das stimmt. Aber dass in den USA in gewissen Kreisen FLOSS als Teufelswerk angesehen wird ist auch Tatsache.
Noch etwas, sollte es tatsächlich mal ein mit SAP verglichbares OS-ERP-System geben würde das wohl kaum dazu führen, dass der Markführer übermässig Federn lassen würde. So ein hochintergriertes System ist schließlich nicht so schnell gewechselt wie die Unterhose. Im übrigen benötigte die Einführung und der Support eines solchen Systems hochverfügbaren und professionellen Support, der kaum durch ein paar freiwillige in irgendwelchen Foren geleistet werden könnte, würde also dazu führen, dass auch mit FLOSS Geld zu machen ist. Limux ist doch ein gutes Beispiel dafür, das wird doch nicht durch die Community gestemmt, sondern von kommerziellen Beratungsunternehmen.
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon man-draker » Feb 1st, '12, 13:00

wobo hat geschrieben:Ein Argument, das in den meisten Diskussionen über kommerzielle Software vs FLOSS nicht zur Sprache kommt. Die weltweite (nicht nur deutsche) Softwareindustrie ist einer der größten Arbeitgeber, ganz zu schweigen von den Millionen freier Entwickler und Consultants, usw. Dem gegenüber handelt es sich bei den FLOSS-Entwicklern und -Unterstützern zu einem großen Teil um Leute, die diese Tätigkeit nicht als primäre Einkommensquelle haben und daher ganz anders handeln und über das Ausmaß und die Richtung ihrer Arbeit bestimmen können.

Die Argumentation ist unsauber.
- Bereits jetzt verdient ein großer Teil der FLOSS-Entwickler Geld mit der Arbeit an dieser SW
- Um Consultants geht es nicht, die werden durch FLOSS nicht überflüssig
- Das einzige, was entfällt, sind die Gebühren für das Verfielfältigen der Sw (Vornehm als Lizenz umschrieben)

Würde die Nutzung von Linux (oder verwandter freier Systeme) nur einige Prozentpunkte des Weltmarktes der kommerziellen Softwareindustrie wegnehmen, so würde das auf der anderen Seite vielen Beschäftigten ihren Broterwerb wegnehmen.

Vor allem den Vorständen die Tantiemen versauen und den Anteilseignern die satten Gewinne.

Stellt euch vor, es käme ein konkurrenzfähiges Äquivalent von SAP aus der Open Source Welt auf den Markt, das nur einen Bruchteil des "Originals" kostet und dazu noch Kosten im Support einsparen würde. Was würde das für den großen Arbeitgeber SAP sowie die darum herum aufgebauten Unterstützungsfirmen und die Beschäftigten bedeuten?

Der Klub 1860 Hoffenheim bekäme ein Problem.
Sonst gäbe es keinen Unterschied, weil die Anpassung und Wartung eines Produktes mit gleicher Leistungsfähigkeit ebenso aufwändig wäre.
Wer daraufhin mit dem Argument kommt, dass all diese Entwickler und Consultants eben auf Open Source umstellen könnten, der denkt unrealistisch.

Die Forderung lautet doch wohl eher, dass alle Anwender darüber nachdenken sollen, wofür sie ihr Geld ausgeben.
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Aber zu kurz gedacht. 90% des Geldes verschwindet in den Geldbeuteln nichtregionaler Anleger.
Für das Geld sollte er besser einen Gemeindearbeiter oder Kindergärtnerin einstellen oder Spielplätze bauen. (Oder was auch immer eine Gemeinde tun kann, wenn sie Geld über hat.)
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Re: Ein Hoch auf Linux

Beitragvon wanne » Feb 2nd, '12, 12:29

wobo hat geschrieben:[...]so würde das auf der anderen Seite vielen Beschäftigten ihren Broterwerb wegnehmen.[...]
Du hast da was grundliegend falsch verstanden: Ein größeres BIP ist zwar ein Indikator für größeren Wohlstand aber kein Beweis. Wird Professionalität durch Ehrenamt ersetzt sinkt zwar das durchschnittliche Einkommen allerdings werden auch die Ausgaben für gleichen Wohlstand kleiner (Da die Inanspruchnahme von Diensten die durch Ehrenamtlichen erbracht wird kostenlos ist.) Im gegenteil wirkt Ehrenamt sogar eher auf sozialen Ausgleich und mehr Wohlstand hin. (Da die Dienste von jedermann in Anspruch genommen werden können und nicht nur von Leuten, die es sich leisten können.)
Das ganze gilt natürlich nur dann, wenn genug Ehrenamtliche zur Verfügung stehen, die die Arbeit machen. (Was ja der Fall ist.)

Extremstes fiktives Beispiel ist Raumschiff Enterprise: Es gibt keinen einzigen der Einen Job hat und Geld verdient. Trotzdem steht durch freiwillige Arbeit alles in ausreichender Menge zur Verfügung. Es sind also alle Arbeitslos das BIP ist bei 0 und trotzdem ist der Wohlstand unvorstellbar groß.
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