Hallo!
Freue mich, dass wieder so viele auf dieses Thema eingestiegen sind.
wobo hat geschrieben:Ich finde es ziemlich realitätsfern, wenn die Diskussion bei der Frage nach elektronischen Medien in der Schule ohne jeglichen Umweg sofort bei der eigentlich subalternen Frage nach dem Betriebssystem landet.
Für mich ist das wenig verwunderlich, das BS ist die Basis einer jeden Computerei, wer Linux hat, bezieht frei Software nicht aus dubiosen Quellen, sondern aus seinem Repo. Nicht umsonst warnen Mozilla und OO vor dubiosen kostenpflichtigen Quellen im Internet.
wobo hat geschrieben:Die Frage, die vorher im Raum steht ist doch die weitaus wichtigere: elektronischen Medien, Internet, etc - alles ganz schön und sicher der Weg in die Zukunft der Bildung. Und hier stehen wir an der gleichen Stelle wie vor über 100 Jahren, als es eine Frage des finanziellen Standes der Familie war, ob ein Kind eine weiterführende Schule besuchen konnte oder nicht. Erst mit der um die Jahrhundertwende zum 20. Jhdt. nach und nach eingeführten Lehrmittelfreiheit (heute noch in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt) konnte man von einem Schritt in die Richtung eines Bildungsangebotes für die Masse reden.
Aber hallo! Lernmittelfreiheit für etwas anderes als die "Volksschule" haben die Amerikaner in ihrer Zone erst nach 1945 eingeführt. Niedersachsen hat sich Jahrzehnte Zeit gelassen mit "Lernmittelfreiheit"
wobo hat geschrieben:Seit Jahren versuchen die Länder Geld zu sparen, indem sie diese Lehrmittelfreiheit immer weiter verwässern bzw einschränken und teilweise sogar ganz abschaffen - und das bei einer rasanten Zunahme des Wissens insbesondere in den vergangenen 100 Jahren.
[DEL]
Wenn ich von OLPC höre, denke ich folgerichtig eher an Deutschland als an Afrika.
Die erste Hürde ist also die Frage: wie kommt jedes Kind an ein Gerät, mit dem es die schöne neue Welt der elektronischen Medien überhaupt betreten kann?
Ich beobachte da eine Tendenz, die in der öffentlichen Diskussion verschwiegen wird, die weiterführende Privatschule und die privaten Hochschulen. Die kosten Geld und wer ganz besonders viel davon hat, der kann auch mit einem schweizerischen oder englischem Internat rechnen. Das schafft die Beziehungen die dem schaden, der sie nicht hat.

Die Privaten werden auf den Zug aufspringen und wir haben dann die Zweiteilung "mit" und "ohne". Das kommt dem Arbeitsmarkt sehr gelegen als Auswahlkriterium, entweder Lehre oder Maloche bei Amazon. Vor wenigen Tagen stand in der SZ zu lesen, dass der Gruppenzwang gerade dort besonders hoch ist, denn die Konformität, das fängt mit dem Anzug samt Krawatte an, macht die Grenze nach unten besonders klar.
wobo hat geschrieben:Mein Fazit:
Wenn ihr die Frage nach der Nutzungsmöglichkeit für jedes Kind gelöst habt, dann kommt wieder mit der Diskussion, unter welchem OS genutzt werden sollte.
Schätze aber, dass sich den Nutznießern dieser neuen Technik der Gedanke an "freie Software" genau den gleichen Schauer über den Rücken laufen lässt, wie ein Hartzer im Golf-Club.
Gruß
J.