von Feuervogel » Nov 1st, '18, 13:10
Hallo jkowalzik,
egal wie man dazu steht, Red Hat ist eine Aktiengesellschaft.
Wer die Mehrheit der Aktien erwirbt, gibt die Richtung vor wohin die Reise geht. Das Kaufangebot von IBM bietet ja nicht umsonst einen wohl etwa um 30% Prozent höheren Preis pro Aktie.
Der gemeine Nutzer von "Red Hat"-Software (und dessen Community-Ablegern) wird die wahrscheinliche Übernahme nicht verhindern können; eben weil Rechtsform Aktiengesellschaft. Und ich glaube kaum, dass die Linux Foundation oder die Free Software Foundation ein angemessenes Konkurrenzangebot auf den Tisch legen können, um die Übernahme durch IBM noch zu verhindern.
Bei IBM bleibe ich halt skeptisch, weil diese halt (zum Teil wegen kurzfristiger Verluste oder niedrigerer Gewinnspannen) schon eigene Erfolgsprodukte abgestoßen haben (zum Beispiel die PC-Sparte an Lenovo) oder erfolgreiche Produkte aufgekaufter Unternehmen (zum Beispiel Lotus) haben "verhungern" lassen. Für viele (mich eingeschlossen) bleibt die Furcht, dass es Red Hat genauso ergehen könnte.
Andererseits zeigt das Beispiel SUSE (mit openSUSE-Community), dass eine Firma weiterhin weitgehend selbständig unterwegs sein kann, obwohl sie einem größeren Unternehmen gehört.
Gruß
Feuervogel
Innerhalb der Computergemeinschaft lebt man nach der Grundregel, die Gegenwart sei ein Programmfehler, der in der nächsten Ausgabe behoben sein wird.
Clifford Stoll